Über uns
Der Souveräne GrossOrient von Deutschland (SGOvD) ist eine liberal-adogmatische Freimaurerorganisation, die sich den Idealen der Aufklärung, des Humanismus und der absoluten Gewissensfreiheit verpflichtet fühlt. Unser Ziel ist es, eine zeitgemäße Interpretation freimaurerischer Traditionen zu fördern, die persönliche Entwicklung und gesellschaftlichen Fortschritt gleichermaßen ermöglicht. Wir stehen für eine Freimaurerei, die Brücken zwischen verschiedenen Weltanschauungen baut und dogmatische Einschränkungen überwindet.
Unsere Geschichte
Der Souveräne GrossOrient von Deutschland (SGOvD) nahm am 26. Oktober 2002 in Frankfurt am Main in Form eines eingetragenen Vereins seinen Anfang, der die adogmatische Freimaurerei in Deutschland fördern sollte. Er versteht sich als eine liberale und adogmatische freimaurerische Vereinigung, die sich der absoluten Gewissensfreiheit, der Laizität und der Gleichberechtigung verpflichtet fühlt. Diese Prinzipien spiegeln sich auch in seiner Entstehungsgeschichte wider, die von dem Wunsch nach einer Freimaurerei geprägt war, die offen ist für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht und Weltanschauung. Dem Dachverband gehören ausschließlich Freimaurerlogen an; die Lichteinbringung fand am 4. Oktober 2003 statt.
Die ideellen Grundlagen des SGOvD wurden bereits in den Jahren zuvor unter anderem im Forum R.E.F.O.R.M. (gegründet 1996) gelegt. Dieses Forum, das sich der Reform der Freimaurerei verschrieben hatte, erarbeitete das „Bonner Manifest“ – eine Neuformulierung der „Basic Principles“ – und diskutierte auf Kongressen in Bonn (1998 und 1999), Baden-Baden (2000) und Maastricht (2001) die Gründung eines „Groß-Orient in Deutschland“. Weitere Grundlagen waren der „Appell von Straßburg“ von 1961 und das „Mannheimer Manifest“ von 1995.
Bereits Mitte 2001 trafen sich reformorientierte Brüder aus verschiedenen deutschen Logen in Jena, um über die Gründung einer adogmatischen Loge zu beraten. Sie eint die Überzeugung, dass die Freimaurerei ihrer Zeit keine Religion sein und sich dogmatischen Bindungen, sowie veralteten „historischen Regeln“ entziehen sollte. Diese Regeln, die noch aus den Zeiten der englischen Großlogengründung stammten, verletzten den Gleichheitsgrundsatz, da sie die Mitgliedschaft auf Männer und auf den Glauben an ein „Supreme Being“ beschränkten. Am 21. November 2001 gründeten einige dieser Brüder in Düsseldorf die Loge „Phoenix - Europäische Wanderloge“ i. O. Düsseldorf und setzten sie am 20. April 2002 im AFuAM-Logenhaus in Reichshofen-Eckenhagen bei Olpe/Westfalen in Arbeit. Hierbei ist zu betonen, dass die Loge „Phoenix“ zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemischt war, also nur Männer aufnahm. Sie sollte als Auffangbecken für reformwillige Brüder aus der konservativen Freimaurerei dienen und nahm initiierte Freimaurer ohne Besuchsverbot auf.
Diese Neugründung stand im Widerspruch zu den Regeln der konservativen Großlogen, wie der „Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland“ (AFuAMvD), der „Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland“ (GLL FvD) und der „Große National-Mutterloge Zu den drei Weltkugeln“ (GNML 3WK). In der Folge verließen die an der Gründung beteiligten Brüder diese Großlogen, teils freiwillig, teils wurden sie ausgeschlossen oder, wie es im freimaurerischen Duktus heißt, vor Ehrengerichte zitiert. Der Vorwurf des Verstoßes gegen die „freimaurerische Ordnung“ führte zur zwangsweisen Entlassung aus den Logen der AFuAMvD, GLL FvD und GNML 3WK.
Schon die Gründung der Loge „Phoenix - Europäische Wanderloge“ war von der Idee getragen, eine neue, liberale Obödienz zu formen. Die Dynamik der Entwicklung führte dann aber schneller als erwartet zur Gründung des SGOvD.
Parallel dazu trieb das Forum R.E.F.O.R.M. die Entwicklung einer adogmatischen Großloge voran. Zur Jahreswende 2002 legte Br. H. Geuss, einer der Gründer und langjähriger Vorsitzender des Forums, den Entwurf einer Konstitution für einen adogmatischen Gross Orient vor. Im April 2002 wurde eine Arbeitsgruppe unter der Federführung von Br. Peter K. eingesetzt, um diesen Entwurf zu überarbeiten. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Forums beschloss Mitte 2002 den überarbeiteten Entwurf.
Ebenfalls Mitte des Jahres 2002 begannen sieben Freimaurermeister in Bremen Suchende zu initiieren. Am 16. November 2002 brachten sieben Meister das Licht in die neu gegründete gemischte Loge „Zur Bauhütte Adolph Freiherr Knigge“ i. O. Bremen ein. Die am selben Tag in Bremen geprägte Medaille mit der Aufschrift „Freimaurer Adolph Freiherr Knigge - Zur Bauhütte - Bremen“ dokumentiert dieses Ereignis. Diese Loge, die Männer und Frauen gleichermaßen aufnahm, war ein sichtbarer Ausdruck der Prinzipien des sich formierenden SGOvD: absolute Gewissensfreiheit, die eine individuelle und dogmenfreie Interpretation der freimaurerischen Symbole ermöglichte, Laizität im Sinne einer Freimaurerei, die sich selbst nicht als Religion versteht und Gleichberechtigung, die sich in der Aufnahme von Frauen und Menschen aller Weltanschauungen manifestierte. Das Symbol des Phönix, der aus der Asche steigt und die lateinische Umschrift „ut vivat“ (auf dass er lebe) spiegeln das Selbstverständnis der neuen Loge wider.
Ende Oktober 2002 wurde auf dem Jahreskongress des Forum R.E.F.O.R.M. in Offenbach der von den Mitgliedern beschlossene Entwurf einer Konstitution eines „Gross Orient in Deutschland“ vorgestellt und diskutiert. Auf diesem Kongress erklärten die Logen „Phoenix - Europäische Wanderloge“, vertreten durch ihren Stuhlmeister, Br. H.-J. Naber und die Loge „Zur Bauhütte Adolph Freiherr Knigge“, vertreten durch ihren Stuhlmeister Br. Peter D., diese Obödienz mitzugründen.
Weitere Logen schlossen sich an: Die Loge „Avantgarde - Europäische Toleranz“ (AET) i. O. Mannheim, die 1998 von deutschen und französischen Brüdern gegründet worden war und nach den Ritualen des GOdF arbeitete, die deutschsprachig arbeitende Loge „Lessing - Europäische Wanderloge“ i. O. Brüssel, die von belgischen Schwestern und Brüdern gegründet wurde, die Mitglieder des Forum R.E.F.O.R.M. waren bzw. dem Gedankengut des Forums nahe standen, sowie die Loge „Toleranz an Rhein und Main“ i. O. Darmstadt.
Am 19. April 2003 trafen sich in Frankfurt am Main die Vertreterinnen und Vertreter der Logen:
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„Phoenix - Europäische Wanderloge“ i. O. Düsseldorf,
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„Zur Bauhütte Adolph Freiherr Knigge“ i. O. Bremen,
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„Avantgarde - Europäische Toleranz“ i. O. Mannheim,
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„Lessing - Europäische Wanderloge“ i. O. Brüssel und
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„Toleranz an Rhein und Main“ i. O. Darmstadt.
Die Gründerlogen unterschrieben die Gründungsurkunde der maurerischen Organisation „Souveräner GrossOrient von Deutschland“ (SGOvD). In der Konstitution war verankert, dass der Gründungs-GrossBeamtenRat von der Gründungsversammlung für eine Amtszeit von drei Jahren gewählt werden sollte. Das Amt des GrossMeisters sollten drei Brüder, die Brr. Dr. Michael H., Dr. Rüdiger S. und Hans-Joachim Naber jeweils für ein Jahr ausüben und zwar in dieser Reihenfolge.
Kurz vor der Lichteinbringung schloss sich noch die feminine L. „Mehr Licht!“ i. O. Freiburg dem SGOvD an.
Am 4. Oktober 2003 fand in Frankfurt am Main / Offenbach die Lichteinbringung in den „Souveränen GrossOrient von Deutschland“ durch die maurerischen Mächte Westeuropas statt. Die Ritualbeamten waren die GM und ihre Beamten des „Grand Orient de France“, des „Grand Orient de Belgique“, der „Grand Loge de Belgique“, des „Gross Orient der Schweiz“ und des „Gross Orient von Österreich“.
Im Gegensatz zu den konservativen Großlogen, die den Glauben an ein „Supreme Being“ forderten und an traditionellen, teils christlich geprägten Auslegungen von Ritualen und Symbolen festhielten, etablierte der SGOvD eine humanistisch geprägte Freimaurerei. Er betonte die ethischen Grundsätze der Freimaurerei, ohne diese an eine bestimmte Religion zu binden.
Die Gründung des SGOvD e.V. am 26. Oktober 2002 und die Lichteinbringung des eigentlichen Dachverbandes am 4. Oktober 2003 waren somit nicht nur organisatorische Akte, sondern auch Ausdruck eines tiefgreifenden Wandels im Verständnis von Freimaurerei in Deutschland. Der SGOvD versteht sich bis heute als eine moderne und inklusive freimaurerische Vereinigung, die den Werten der Aufklärung und der Humanität verpflichtet ist. Die Darstellung dieser Gründungsgeschichte basiert auf den Erinnerungen und der Perspektive der Gründungsmitglieder.
Offenheit und gesellschaftliches Engagement
Der SGOvD engagiert sich aktiv für gesellschaftliche Themen und sucht den Dialog mit der Öffentlichkeit. Transparenz und Offenheit sind zentrale Prinzipien, die durch verschiedene Initiativen unterstrichen werden:
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Gesellschaftlicher Dialog: Unsere Logen organisieren öffentliche Vorträge und Diskussionen zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen.
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Engagement für Demokratie und Menschenrechte: Wir engagieren uns aktiv für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte, ohne parteipolitische Bindungen einzugehen.
Absolute Gewissensfreiheit
Die absolute Gewissensfreiheit bedeutet, dass jedes Mitglied seine Überzeugungen frei wählen und praktizieren kann, ohne durch Dogmen oder verbindliche Glaubenssätze eingeschränkt zu sein. Sie steht im Zentrum unseres Handelns und spiegelt sich in allen Aktivitäten des SGOvD wider:
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Freie Wahl der Weltanschauung: Ob religiös, spirituell, agnostisch oder atheistisch – jede Perspektive wird respektiert und wertgeschätzt.
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Raum für individuelle Reflexion: Unsere Mitglieder interpretieren Symbole und Rituale auf ihre eigene Weise, um ihre persönlichen Werte und Überzeugungen zu vertiefen.
Toleranz und Pluralismus
Der SGOvD ist eine Gemeinschaft, die Vielfalt fördert und den respektvollen Dialog zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Weltanschauungen ermöglicht. Wir ermutigen unsere Mitglieder, ihre Überzeugungen frei zu teilen und offen zu diskutieren. Diese Offenheit unterscheidet uns von dogmatischen Strömungen, die exklusive Wahrheiten oder festgelegte religiöse Bindungen propagieren:
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Integration der Vielfalt: Religiöse oder spirituelle Menschen finden ebenso Platz in unserer Gemeinschaft wie solche, die sich atheistisch oder agnostisch verstehen, ohne dass eine dieser Positionen bevorzugt wird.
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Förderung der individuellen Freiheit: Der SGOvD lehnt jede Form vorgegebener Interpretationen ab und setzt stattdessen auf die Autonomie des Einzelnen.
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Interkulturelle Verständigung: Wir fördern den Austausch und das Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen und Weltanschauungen.
Rituale und Symbolik
Unsere Rituale sind Werkzeuge der individuellen Reflexion und Selbsterkenntnis, frei von dogmatischen Vorgaben. Sie bieten Raum für persönliches Wachstum und ethische Auseinandersetzung:
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Praktische Anwendung: Rituale wie die Aufnahmezeremonie schaffen eine Atmosphäre, die es Mitgliedern ermöglicht, Symbole wie das Winkelmaß oder den Zirkel als Ausdruck ihrer eigenen Werte zu deuten.
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Symbolik als Orientierung: Die Symbole der Freimaurerei dienen als Wegweiser und Inspiration auf dem Weg zur Selbstvervollkommnung.
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Ritualfreiheit der Logen: Jede Loge hat die Freiheit, ihre Rituale eigenständig zu gestalten und anzupassen, solange sie im Einklang mit den grundlegenden Prinzipien und Werten des SGOvD stehen.
Freimaurerei der Freiheit und Verantwortung
Freiheit und Verantwortung sind untrennbar miteinander verbunden und prägen die Arbeit des SGOvD. Unsere Mitglieder bringen ihre individuellen Fähigkeiten ein, um sowohl persönliches Wachstum als auch gemeinschaftliches Engagement zu fördern:
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Verbindung von Freiheit und Ethik: Freiheit bedeutet im SGOvD nicht Beliebigkeit, sondern die Verpflichtung, diese Freiheit verantwortungsvoll im Dienste der Gemeinschaft einzusetzen.
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Ethische Verantwortung: Unsere Mitglieder sind sich ihrer ethischen Verantwortung bewusst und handeln entsprechend den humanistischen Werten der Freimaurerei.
Einladende Gemeinschaft
Unsere Logen sind Orte der Vielfalt, in denen alle Menschen guten Willens willkommen sind. Wir schaffen ein Umfeld, in dem jeder respektiert wird und seine individuellen Fähigkeiten einbringen kann:
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Förderung des Austauschs: Programme und Veranstaltungen würdigen die unterschiedlichen Perspektiven unserer Mitglieder und stärken den respektvollen Dialog.
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Vielfalt als Bereicherung: Die Mischung aus religiösen, spirituellen und säkularen Weltanschauungen bereichert die Arbeit der Logen und bietet jedem Raum zur Entfaltung.
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Mitgliedschaft und Aufnahme: Interessierte Personen können Mitglied werden, indem sie sich an eine Loge wenden und dort ihren Wunsch zur Aufnahme äußern. Der SGOvD heißt alle willkommen, die seine Werte teilen und aktiv zur Gemeinschaft beitragen möchten.
Der Souveräne GrossOrient von Deutschland steht für eine Freimaurerei, die Offenheit, Rationalität und humanistische Werte lebt. Wir bieten Raum für individuellen Ausdruck, gemeinschaftliche Arbeit und die Entwicklung einer pluralistischen Gesellschaft. Unsere klare Abgrenzung von dogmatischen oder konservativen Strömungen macht uns zu einem Ort, an dem Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern aktiv gefördert wird.
Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Gemeinschaft und unsere Aktivitäten zu erfahren. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen und gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten.