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Freimaurerische Dachverbände

Aktualisiert: 17. Nov. 2024

In der Freimaurerei spielen Dachverbände wie der Souveräne GrossOrient von Deutschland (SGOvD) eine wichtige Rolle. Sie bieten nicht nur den organisatorischen Rahmen, sondern sind ein Garant für Authentizität und die Einhaltung freimaurerischer Werte. Durch die Anerkennung innerhalb eines etablierten Dachverbands wird gewährleistet, dass die Logen in ihren Prinzipien wie Brüderlichkeit, Toleranz und ethischem Handeln fest verankert sind. Diese Struktur ermöglicht es sowohl den Mitgliedern als auch Außenstehenden, sicherzustellen, dass sie es mit Freimaurerei im eigentlichen Sinn zu tun haben – und nicht mit einer losen Nachahmung oder einer Gruppierung, die den Namen Freimaurerei lediglich verwendet.


Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass nicht alle freimaurerischen Bewegungen diesen ethischen Grundsätzen treu geblieben sind. Ein besonders markantes Beispiel dafür ist die „Strikte Observanz“, eine freimaurerische Richtung, die sich im 18. Jahrhundert in Deutschland und Europa verbreitete. Die Strikte Observanz entstand zu einer Zeit, als es in der Freimaurerei vielerorts eine starke Faszination für geheimnisvolle Hierarchien und den äußeren Schein gab. Unter der Führung von Karl Gotthelf von Hund etablierte die Strikte Observanz eine Struktur, die auf angeblichen „Geheimen Oberen“ beruhte, deren Identität den meisten Mitgliedern verborgen blieb. Neben der unklaren Hierarchie stand vor allem die Vielzahl an Graden im Vordergrund, wodurch die Strikte Observanz bald das ursprüngliche Anliegen der Freimaurerei – die persönliche und ethische Weiterentwicklung – in den Hintergrund stellte. Die freimaurerischen Werte, die sich auf Menschlichkeit, Selbstverantwortung und die Gleichwertigkeit aller Mitglieder konzentrieren, drohten durch den Kult um die Zahl der Grade und die Betonung von Status und Äußerlichkeiten zu verblassen.


Die moderne Freimaurerei hat sich bewusst von diesen Entwicklungen distanziert und die Epoche der Strikten Observanz gründlich aufgearbeitet. Aus diesen Erfahrungen heraus wurde das Prinzip der Transparenz und Demokratie innerhalb der Freimaurerei gestärkt, sodass Dachverbände heute als klare und öffentliche Organisationen auftreten, die ihre Strukturen und Werte nach innen und außen vertreten. Statt auf unbekannte „Obere“ zu verweisen, stehen moderne Dachverbände wie der SGOvD für eine offene und klare Struktur, in der jedes Mitglied Mitverantwortung trägt und niemand anonym über andere gestellt ist.


In der heutigen Freimaurerei wird somit wieder der ursprüngliche Kern der Bewegung betont: die Förderung humanitärer Ziele und die Arbeit an einem persönlichen und gemeinschaftlichen Fortschritt, die sich nicht an Hierarchien orientiert, sondern an gemeinsamen Werten. Ein Dachverband wie der SGOvD unterstützt diese Zielsetzung und verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Überzeugungen. Die Anerkennung innerhalb eines Dachverbandes ist heute ein verlässliches Zeichen dafür, dass die Freimaurerei in ihren ethischen Grundsätzen und ihrem geistigen Erbe fest verankert ist – eine Gemeinschaft, die bewusst an ihren universellen Prinzipien festhält und so authentisch und transparent nach außen tritt.

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