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Freimaurerei als Raum für Gewissensfreiheit

Aktualisiert: 21. Nov. 2024

Die Freimaurerei hat in ihrer langen Geschichte stets danach gestrebt, eine Brücke zwischen Tradition und Moderne zu schlagen. Während traditionelle freimaurerische Vereinigungen mit ihren gefestigten Strukturen und Ritualen ihren Mitgliedern Orientierung und Beständigkeit bieten, erweitert der Souveräne GrossOrient von Deutschland (SGOvD) dieses Spektrum durch eine offene und inklusive Freimaurerei. Der SGOvD heißt ausdrücklich alle Menschen willkommen – unabhängig von Geschlecht, Religion oder Weltanschauung – und betont damit die Bedeutung der Gewissensfreiheit in unserer heutigen Zeit.


Die Absolute Gewissensfreiheit: Fortführung des freimaurerischen Gedankens für alle Menschen


Der Grundsatz der „Absoluten Gewissensfreiheit“ bildet ein zentrales Fundament des SGOvD. Anstatt einen Glauben an ein höchstes Wesen oder die Zugehörigkeit zu einer spezifischen Religion zu fordern, legt der SGOvD den Fokus auf die persönliche Verantwortung und die individuelle Suche nach Erkenntnis. Dieser Ansatz ermöglicht es jedem Mitglied, seinen eigenen Weg zu gehen, frei von dogmatischen Vorgaben, und führt den ursprünglichen freimaurerischen Gedanken konsequent fort.


Der SGOvD bezieht sich dabei auf grundlegende Prinzipien der liberalen Freimaurerei, wie sie in Dokumenten wie dem Appell von Straßburg (1961) formuliert wurden. Obwohl dieser Appell nicht vom SGOvD selbst stammt, spiegelt er Werte wider, die auch der SGOvD teilt: die Einheit der Freimaurer über ideologische und spirituelle Grenzen hinweg und die Offenheit gegenüber allen, die in einer gerechten und vollkommenen Loge initiiert wurden.


Inklusivität und Gleichheit: Freimaurerei als universelles Band der Menschheit


Die Philosophie des SGOvD setzt sich für die uneingeschränkte Gleichheit aller Menschen innerhalb der Loge ein. Die Mitgliedschaft ist geschlechterübergreifend geöffnet, basierend auf der Überzeugung, dass das Potenzial zur Selbstverwirklichung und menschlicher Reife universell ist. Der SGOvD sieht die Freimaurerei nicht als exklusive Gemeinschaft, sondern als ein gemeinsames Streben nach innerer Vervollkommnung, das durch die Vielfalt der Perspektiven bereichert wird.


Diese Offenheit ist Bestandteil der humanistischen Grundwerte des SGOvD, inspiriert von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und den grundlegenden Prinzipien der liberalen Freimaurerei. Indem traditionelle Exklusionsmechanismen überwunden werden, entsteht ein inklusiver Raum, in dem alle gemeinsam am „Tempel der Humanität“ arbeiten können.


Vielfalt der Glaubensrichtungen und Weltanschauungen


Der SGOvD legt besonderen Wert darauf, Menschen unabhängig von ihrer Weltanschauung zu integrieren. Mitglieder können unterschiedlichen Religionen angehören oder atheistisch und agnostisch sein, ohne dass sie eine bestimmte Glaubensrichtung vertreten müssen. Dieser Weg der „Gewissensfreiheit“ erhebt die Freimaurerei in einen humanitären Kontext, in dem Toleranz, Offenheit und gegenseitiges Verständnis zentrale Werte sind.


Der SGOvD teilt die Visionen, wie sie in Dokumenten wie dem Mannheimer Manifest von 1995 formuliert wurden. Obwohl dieses Manifest nicht vom SGOvD selbst verfasst wurde, spiegeln die darin ausgedrückten Ideen eine gemeinsame Vorstellung von Freimaurerei als Brücke der Menschlichkeit zwischen unterschiedlichen spirituellen und kulturellen Hintergründen wider. Dadurch entsteht eine Gemeinschaft, die es jedem Mitglied erlaubt, seine persönliche Wahrheit zu suchen und gleichzeitig Teil eines universellen Bundes zu sein.


Traditionelle Strukturen als wertvolles Fundament


Traditionelle freimaurerische Vereinigungen, wie jene, die von der United Grand Lodge of England (UGLoE) ausgehen, haben mit ihren gefestigten Strukturen und Ritualen wesentlich zur Bewahrung und Weitergabe freimaurerischer Werte beigetragen. Diese langjährig bewährten Systeme bieten ihren Mitgliedern Orientierung, Stabilität und ein tief verwurzeltes Gemeinschaftsgefühl. Sie gewährleisten eine hohe Qualität der freimaurerischen Arbeit und sind ein wichtiger Bestandteil des gesamten freimaurerischen Spektrums.


Der SGOvD erkennt den Wert dieser traditionellen Strukturen an und sieht seine eigene Ausrichtung als ergänzend. Indem er den freimaurerischen Gedanken für alle Menschen konsequent fortführt, trägt er zur Vielfalt und Bereicherung der Freimaurerei bei, ohne die Bedeutung der traditionellen Obödienzen zu schmälern.


Liberal, aber nicht beliebig: Die konsequente Weiterentwicklung freimaurerischer Ideale


Es ist wichtig zu betonen, dass die liberale Freimaurerei des SGOvD nicht beliebig ist. Sie führt die freimaurerischen Ideale konsequent weiter und öffnet sie für alle Menschen, ohne die grundlegenden Prinzipien zu verändern. Die Werte wie Humanität, Brüderlichkeit, Toleranz und die Suche nach Wahrheit bleiben zentral. Durch die Erweiterung auf alle Geschlechter und Weltanschauungen wird die ursprüngliche Vision der Freimaurerei nicht verwässert, sondern in ihrer Universalität bestätigt.


Der SGOvD versteht sich als Teil einer lebendigen Tradition, die sich weiterentwickelt, um den Herausforderungen und Bedürfnissen der modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Die Öffnung und Inklusion sind Ausdruck einer zeitgemäßen Interpretation freimaurerischer Werte und kein Bruch mit der Tradition.


Ein harmonisches Miteinander im freimaurerischen Spektrum


Der SGOvD ergänzt das freimaurerische Spektrum durch seine liberale und inklusive Ausrichtung und steht in einem harmonischen Verhältnis zu den traditionellen Obödienzen. Beide Strömungen bereichern die Freimaurerei, indem sie unterschiedliche Wege zur persönlichen Entwicklung und zur Förderung humanistischer Werte anbieten. Diese Vielfalt ermöglicht es Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorstellungen, ihren Platz innerhalb der Freimaurerei zu finden.


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